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Wiener Krapfen-Test 2020 im FALSTAFF Magazin

Ohne den runden, mit Marillenmarmelade gefüllten und mit Zucker bestreuten Krapfen kann man sich in Österreich keinen gelungenen Fasching vorstellen. Doch welche Faschingskrapfen lohnen einen Kauf? Das FALSTAFF Magazin hat 21 Krapfen in Wien gekauft und nach streng festgelegten Qualitätskriterien verkostet.

Krapfen Test

Qualitätskriterien für ein richtig guten Krapfen

Worauf kommt es bei einem guten Krapfen an?

  • Zunächst bewertet die Jury die Optik: Wie breit und regelmäßig ist der Mittelstreifen, wie ansprechend ist die Färbung, wie gleichmäßig ist die Oberfläche?
  • Dann werden die Krapfen geviertelt und beurteilt, ob sie mit genügend Marmelade gefüllt sind und ob diese gleichmäßig verteilt ist.
  • Weiter geht es mit der Beurteilung der Textur: Wie flaumig und elastisch ist der Teig, ist er lange genug gebacken oder klebt er nach dem ersten Bissen zusammen? Oder ist er zu lange gebacken und trocken geworden?
  • Am wichtigsten ist immer noch der Geschmack, eine frische und leicht hefige Anmutung ist ideal. Zu fettige und sogar ranzige Noten werden mit Abzügen bestraft.
  • Zuletzt ging es um die Marmelade: Ist sie plump und süß oder fruchtig mit balancierender Säure? Ist sie flüssig genug, ohne dabei aus dem Teig zu fließen? Und schmeckt sie überhaupt nach Marille?

Ergebnis vom Krapfen-Test 2020

  1. Kurkonditorei Oberlaa: 1,90 €
  2. HOFER Backbox: 0,59 €
  3. Ströck: 1,18 UND Der Mannn: 1,15 €
  4. AIDA: 1,50 €
  5. Felzl: 1,55 €
  6. Öfferl: 3,20 €
  7. Groissböck: 1,40 €
  8. Spar Gourmet: 0,62 €
  9. Geier: 1,20 €

Der Krapfen der Kurkonditorei Oberlaa konnte die Krapfentester in allen Belangen überzeugen und hat sich in der Verkostung auf den ersten Platz gesetzt. Dass herausragende Qualität nicht unbedingt viel kosten muss, beweisen heuer die Diskonter-Krapfen aus der HOFER Backbox, die es auf Platz zwei geschafft haben. Zwischen Platz eins und Platz zwei liegt nämlich ein Preisunterschied von 1,31 Euro. Im vorigen Jahr belegten die Hofer-Krapfen Platz vier. Ex aequo auf dem dritten Platz sind die Krapfen der Firma Ströck, die sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze verbessert haben, sowie die süßen Verführungen aus der Bäckerei Der Mann. Platz fünf schafften die Krapfen aus der AIDA-Konditorei.

Außerdem verkostet wurden die Krapfen der Firmen Kasses (Meinl am Graben), Demel, BILLA Backbox, Ungersbäck, Reiter (Meinl am Graben), Felber, MERKUR Immer gut, Anker, Lidl, Penny, Gragger.

Die Jury beim Krapfentest: Steirereck-Pâtissier Pascal Rauwolf, Koch und Diplomsommelier Benedikt Brunmayer, Opensense-Sensorikerin Romana Fertl, FnB-Director des Grand Hotels Thomas Verschnik, FALSTAFF-Redakteurin Marion Topitschnig und FALSTAFF-Chefredakteur Bernhard Degen.

#krapfengate: Österreichische Bäckerei will eigenes Krapfen-Emoji

Wir feiern heuer unser 50-jähriges Jubiläum. Seit jeher gehört der Krapfen zu den beliebtesten Produkten in unserem Sortiment. Und dann das! Diese falsche Darstellung tut dem Bäckerherz und den Millionen Krapfen-Fans weh. Nicht nur, dass der Krapfen dem Donut in sämtlichen Belangen überlegen ist und einen fixen Platz in der alpenländischen Küche hat; hier wird ein klarer Fake-Fact serviert! Denn ein Krapfen ist kein Donut!

beschwert sich Philipp Ströck von der Wiener Traditionsbäckererei Ströck, weil Österreichs süßes „Kulturgut“ mit Donut verwechselt wird. Ein Missstand, den der Bäcker kürzlich feststellen musste, als er über sein Smartphone eine Nachricht zum Start der Krapfensaison an sein Team senden wollte. Wird das Wort „Krapfen“ eingetippt, schlägt das Smartphone jedoch ein Donut-Emoji vor.

Croissants, Glückskekse und sogar der anglosächsische „Apple Pie“ besitzen ein eigenes Emoji. Auch die bayerische Brezen und das französische Baguette werden visualisiert. Krapfen dagegen werden mit Donuts über den Kamm geschoren. Stimmen der Bevölkerung sollen Antrag bei Unicode-Konsortium für richtiges Krapfen-Emoji unterstützen. Das Konsortium entscheidet unter anderem aufgrund der Relevanz, ob ein neues Emoji in die Kollektion aufgenommen wird.

Über 100 Millionen Krapfen (Stand: 2005) werden laut Agrarmarkt Austria jährlich in Österreich verspeist. Mit einem durchschnittlichen Durchmesser von neun Zentimetern ergeben die Krapfen aneinander gereiht die Strecke von Wien nach Tokio (9.127 Kilometer). 50 Prozent der rot-weiß-roten Krapfen werden in der Faschingszeit genossen. Der statistische Durchschnittskonsum an Krapfen pro Österreicher liegt bei 12,5 Stück im Jahr. Krapfen haben also einen wichtigen Stellenwert bei den Österreichern. Sie sind das Symbol der Faschingszeit schlechthin und stehen für die fröhlichste Zeit des Jahres, in der nicht alles ganz so ernst genommen werden muss.


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